Urbanes Leben – Urbanes Lüften

Das Leben wandelt sich

Der Platz für neuen Wohnraum ist begrenzt. Es muss platzsparend und effizient gebaut werden, um das Leben von immer mehr Menschen auf engem Raum möglich zu machen. Weitere Folgen der wachsenden Bevölkerung sind zunehmender Verkehr und schlechtere Luft, aber auch kreative Ansätze, um die Lebensqualität zu verbessern. Daraus ergeben sich Möglichkeiten, neue Ideen im Bereich Wohnen und Leben zu realisieren. Eine dieser neuen Möglichkeiten des urbanen Lebens ist die Digitalisierung. Sie wird bereits umfassend genutzt und wird sich in den nächsten Jahren auf viele weitere Bereiche unseres Lebens ausweiten. Auch bei der Wohnraumlüftung findet die Digitalisierung zunehmend Anwendung.

Wenn wir uns mit der Steigerung der Lebensqualität in Ballungsräumen beschäftigen, sind wir sofort beim Thema „Saubere Luft für ein gesundes Leben“. Beginnen sollten wir da in unserem direkten Umfeld, unserem Zuhause. Wenn man hier ein angenehmes, gesundes Raumklima realisieren und die Qualität der Luft verbessern möchte, kommt man an einer Lüftungsanlage fast nicht mehr vorbei. Die immer dichtere Bauweise von Gebäudehüllen, der vorgeschriebenen Mindestluftwechsel (siehe Artikel DIN 1946-6) sowie die erhöhte Luftverschmutzung, Lärmbelastung und Schadstoffbelastung, die mit der Luft von außen in die Wohnung eindringen, sind einige der Herausforderungen, die durch eine Lüftungsanlage gelöst werden können.

Eine Lüftungsanlage bietet Vorteile für alle

Von den Vorteilen einer Lüftungsanlage profitieren im Normalfall alle Beteiligten. Der Hauseigentümer stellt mit einer Lüftungsanlage sicher, dass sein Eigentum beispielsweise vor Schimmel geschützt und ideal belüftet wird, unabhängig vom Lüftungsverhalten des jeweiligen Mieters. Dem Mieter wird das richtige Lüften erleichtert, da er sich nicht mehr damit befassen muss, wie oft welche Fenster für eine korrekte Lüftung geöffnet werden müssen. Die Wohnqualität steigt, da die Lüftungsanlage verbrauchte Luft abtransportiert und frische Außenluft zuführt; je nach Auswahl der Filter wird die Außenluft sogar von Schadstoffen befreit. Darüberhinaus kann die Lärmbelästigung durch Lüftungsanlagen reduziert werden, da auch bei geschlossenen Fenstern ein kontinuierlicher Luftaustausch erfolgt. Dank der Wärmerückgewinnung der Anlagen geht sehr wenig Wärme aus der Wohnung verloren – im Gegensatz zur Fensterlüftung. Über diese Möglichkeit der Energie- und Kosteneinsparung dürften sich alle freuen.

Welche Lüftung kommt in Frage?

Je nach Größe der Wohnung hat man bei der Auswahl der Lüftungsanlage diverse Möglichkeiten

Möglichkeit 1: eine klassische zentrale Anlage mit Verrohrung. Größter Nachteil: erhöhter Platzbedarf für die Anlage und Kosten für die Verrohrung und die spätere Wartung.

Möglichkeit 2: eine dezentrale Lüftungsanlage mit mehreren Pendellüftern. Hier muss mehr als eine Außenwand zur Verfügung stehen – bei Häusern mit vielen kleinen Wohneinheiten nicht immer realisierbar.

Möglichkeit 3: Ein leistungsstarkes dezentrales Gerät mit Wärmerückgewinnung und der Möglichkeit für einen Zweitraumanschluss, beispielsweise zur Entlüftung des Badezimmers. Ideal für Einraumapartments mit nur einer Außenwand.

Klein & leistungsstark – die ideale Apartmentlüftung

Wenn wir davon ausgehen, dass viele Wohnungen in städtischen Bereichen zukünftig klein und platzsparend gebaut werden, bietet ein leistungsstarkes dezentrales Gerät mit Gegenstromwärmetauscher zur Wärmerückgewinnung und optionalem Zweitraumanschluss die attraktivste Lösung zur Belüftung von Apartments. Diese Anlagen können bis zu 100 m3 Luft pro Stunde fördern und so ein Einraumapartment in gängiger Größe mit Badezimmer problemlos be- und entlüften. Einige Modelle solcher Anlagen besitzen WLAN-Fähigkeit und die Möglichkeit, das Lüftungsgerät in ein Smart Home System zu integrieren. Sie können bequem per App bedient werden und verfügen über zahlreiche Einstellungen, die ein ideales, individualisiertes Lüftungskonzept ermöglichen.

Zudem lassen sich über die App zum Beispiel ein detaillierter Wochenplan erstellen und für jeden einzelnen Tag Zeitabschnitte mit zugehörigen Lüftungsstufen definieren. Diese Lüftungsstufen können wiederum über vorhandene Standardeinstellungen hinaus angepasst werden. Es gibt also umfangreiche Einstellmöglichkeiten, mit denen individuelle Anforderungen erfüllt werden. Dank intuitiver Bedienbarkeit der App können die Einstellungen ohne Vorkenntnisse zügig nach Wunsch geändert werden. Funktionen wie ein Countdown zum nächsten notwendigen Filterwechsel gewährleisten eine einfache Wartung.

Um den hohen Ansprüchen aus den Richtlinien zu energieeffizientem Bauen gerecht zu werden, leisten die Einzelraumlüftungsanlagen oft eine Wärmerückgewinnung von bis zu 96 Prozent. So können im Winter Heizkosten reduziert werden. Eine weitere Entwicklung des Wärmetauschers ist der sogenannte Enthalpiewärmetauscher. Dieser kann zusätzlich zur Wärme Feuchtigkeit zurückgewinnen und sorgt so für ein angenehmes Raumklima. Zu trockene Luft ist damit auch bei automatischer Be- und Entlüftung kein Thema mehr. Für unterschiedliche Witterungsbedingungen werden Varianten mit Vor- und Nachheizung sowie Frostschutz angeboten. Ebenso sind verschiedene Sensoren, etwa für die Messung von CO2 oder Feuchte, integrierbar. Standardmäßig sind die meisten Anlagen zur Filterung der Zuluft mit G4- und F8-Panelfiltern ausgerüstet. Für Allergiker empfiehlt sich der Einbau von F8-Filtern, der eine feinere Filterung der Luft gewährleistet und gesundheitlichen Problemen vorbeugt.

Den vielfältigen zukünftigen Herausforderungen begegnet die Lüftungsbranche erfreulicherweise mit umfangreichen Lösungen für die ideale Be- und Entlüftung unseres Wohnraums.

Weitere Artikel