Wie funktioniert Wohnraumlüftung?

Wie funktioniert WRL

Wie funktioniert Wohnraumlüftung?

Wohngebäude müssen regelmäßig belüftet werden. So trivial diese Feststellung klingen mag, so umfangreich sind die damit verbundenen Konsequenzen. Dabei geht es nämlich nicht nur um die ausreichende Frischluftversorgung der Hausbewohner oder das Verhindern von Schimmelbildung in Gebäuden. Zahlreiche gesetzliche Bestimmungen, gerade neu im Gebäudeenergiegesetz GEG zusammengefasst, stellen immer höhere Anforderungen an die Art und Weise der Gebäudelüftung und auch an Lüftungssysteme.

Grundlegend gibt es zwei übergeordnete Herangehensweisen bzw. Methoden für die Wohnraumlüftung, für die sich in der Branche die Begriffe „unkontrollierte Wohnraumlüftung“ und „kontrollierte Wohnraumlüftung“ durchgesetzt haben.

Unkontrollierte bzw. freie Wohnraumlüftung

Mit „unkontrolliert“ ist gemeinhin einfach das Lüften durch Öffnen der Fenster gemeint. Auch die sogenannte Fugenlüftung gehört in den Bereich der unkontrollierten Wohnraumlüftung. An Türen, Fenstern oder Rollladenkästen gibt es für gewöhnlich bautechnisch bedingt Stellen, die nicht völlig dicht schließen und wo beständig ein Luftaustausch stattfindet. Weiterhin fällt die sogenannte Schachtlüftung in die Kategorie „unkontrolliert“. Bei der Schachtlüftung führt üblicherweise ein Schacht vom Dach her ins Gebäudeinnere. Damit die Schachtlüftung einwandfrei funktioniert, ist eine Temperaturdifferenz zwischen Außen- und Raumluft erforderlich, Wind fördert ebenfalls diese Funktion.

Ganz allgemein strömt bei der unkontrollierten bzw. freien Wohnraumlüftung frische Außenluft über (undichte) Öffnungen in der Gebäudehülle ins Innere und wird mit der verbrauchten Innenluft ausgetauscht. Die Lüftung wird nicht durch technische Hilfsmittel wie Ventilatoren unterstützt, sondern wird rein natürlich durch Wind oder thermischen Auftrieb angetrieben, wenn Innen- und Außenluft bei Temperaturdifferenzen unterschiedlich schwer sind und dadurch die Zirkulation in Gang kommt.

Zu den großen Nachteilen der unkontrollierten Wohnraumlüftung gehört der Verlust von Heizwärme mit der verbrauchten Luft. Daneben ist die Lüftung je nach Witterungsverhältnissen bei zu viel oder zu wenig Wind schlecht steuerbar. Unter bestimmten Bedingungen wie Außenlärm etc. kann möglicherweise gar nicht gelüftet werden.

Kontrollierte Wohnraumlüftung

Den Gegenpart zur unkontrollierten Lüftung bildet die „kontrollierte Wohnraumlüftung“, die bislang in rund einem Prozent der Gebäude Deutschlands zum Einsatz kommt. Aufgrund der technischen Entwicklung und bestehender sowie geplanter gesetzlicher Bestimmungen ist dort jedoch künftig mit einem deutlich wachsenden Anteil zu rechnen.

Mit dem Begriff „Kontrollierte Wohnraumlüftung“ (KWL) wird in der Fachwelt eine mechanische Be- und Entlüftung mit Hilfe von mechanischen Hilfsmitteln wie Zuluft-, Abluft- oder kombinierten Zu- und Abluftanlagen, mit oder ohne integrierter Wärmerückgewinnung, bezeichnet. Kontrollierte Wohnraumlüftung steht im Gegensatz zur „unkontrollierten Wohnraumlüftung“. Zu dieser gehören das manuelle Öffnen von Fenstern, Luftinfiltration über Undichtigkeiten oder Außenluftdurchlässe sowie Lüftungsschächte.

Die kontrollierte Wohnraumlüftung und damit die durch mechanische Geräte und Hilfsmittel unterstützte Lüftung ist seit geraumer Zeit auf dem Vormarsch – nicht zuletzt aufgrund des am 01.11.2020 in Kraft getretenen Gebäudeenergiegesetzes GEG, welches die bisherigen Regelungen aus EnEG, EnEV und EEWärmeG zusammenführt. Nach vorschriftsgemäßer Bauweise ist aber z. B. die Hülle eines Neubauobjekts „dauerhaft luftundurchlässig“ nach den Regeln der Technik zu bauen. Damit kann es natürlich auch keine natürliche Lüftung über Fensterfugen, Rollladenkästen oder undichte Türspalten mehr geben. Ein Mindestluftwechsel, der die Gesundheit der Hausbewohner und den Schutz des Gebäudes vor Schimmelbefall sicherstellt, muss aber gewährleistet sein. Hier kommen die verschiedenen Möglichkeiten der kontrollierten Wohnraumlüftung ins Spiel.

Grundsätzlich gibt es zwei übergreifende Optionen für die mechanische Wohnraumlüftung – zentrale Lüftungsanlagen und dezentrale Lüftungsanlagen. Für dezentrale Lüftungsanlagen, d. h. Einzellüftungssysteme in Bad, WC, Küche etc. liegt der große Vorteil im geringen Installationsaufwand. Das macht sie auch für die nachträgliche Installation bei Sanierungen zur bevorzugten Variante. Zentrale Lüftungssysteme dagegen sind konzipiert, um über ein einziges zusammenhängendes Lüftungssystem den gesamten Luftstrom für die zu lüftenden Räume zu befördern. Zentrale Lüftungssysteme haben den Vorteil, dass kein Geräusch in den Wohnräumen anfällt. Allerdings bieten sich zentrale Lüftungssysteme eher für Neubauobjekte an. Eine nachträgliche Installation in ein Bestandsobjekt kann mit hohen Installationskosten verbunden sein. Abgesehen davon erfordern sowohl zentrale als auch dezentrale Anlagen nur einen sehr niedrigen Wartungsaufwand. Meist ist nur alle 3 Monate eine Filterkontrolle oder ein Filterwechsel nötig.

Ein sehr interessantes Feld ist die kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Sowohl zentrale als auch dezentrale Systeme können um Wärmerückgewinnungseinheiten erweitert werden oder haben solche bereits integriert. Eine Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt nicht nur für den nötigen Luftaustausch, sie erwärmt auch die angesaugte frische Außenluft durch die Wärme der hinausbeförderten Abluft und reduziert damit den Heizbedarf drastisch. Im Sommer kann damit auch die Wärme länger draußen gehalten werden, indem sich die Wärme der frischen Außenluft auf die kühle aber verbrauchte Abluft überträgt und so eine angenehme Temperatur liefert.

Weitere Artikel

Warum ist das Lüften von Wohnräumen wichtig?

Warum ist das Lüften von Wohnräumen wichtig?

Dass Lüften wichtig ist, weiß im Prinzip jeder. In einem durchschnittlichen 4-Personen-Haushalt werden rund 10 bis 15 Liter Wasser pro Tag an die Raumluft abgegeben. Diese zusätzliche Feuchtigkeit muss durch Lüften wieder abtransportiert werden. Passiert das nicht, führt das oft zu Schimmelpilz und damit verbundenen Schäden an den Wänden. Zudem muss die verbrauchte Luft wieder durch frische Atemluft ersetzt werden. Falsches oder fehlendes Lüften kann sogar zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Und, was oft nicht klar ist: die Anforderungen der Gebäude an die Lüftung haben sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Vor allem zeigt sich das in den Bauvorschriften bei Renovierung, Sanierung oder Neubau eines Hauses.

Lüftung in Neubauten und Altbausanierungen

Neu gebaute Wohnobjekte werden nach hohen Energiestandards gebaut. Demnach lassen Mauerwerk und Fenster nahezu keine Wärme nach draußen. Das schont zwar Ressourcen und spart Heizkosten, bedeutet aber auch, dass kein natürlicher Luftaustausch stattfinden kann. Umso wichtiger ist ein regelmäßiger Luftaustausch, der eigentlich nur noch durch eine mechanische bzw. kontrollierte Be- und Entlüftung angemessen realisiert werden kann. Alleine durch Fensterlüftung kann der benötige Luftaustausch, vor allem in Schlafzimmern und Feuchträumen wie Bädern und Küchen, nur mit hohem zeitlichem Aufwand gewährleistet werden. Dazu muss je nach Jahreszeit bis zu viermal am Tag manuell gelüftet werden. Eine mechanische Lüftung sorgt im Gegensatz dazu automatisch für einen angepassten Luftaustausch, im Winter mit hoher Wärmerückgewinnung, was bedeutet, dass die Wärme der verbrauchten Luft für die eingeführte Frischluft wiederverwendet wird.

Bei Altbausanierungen wird oft eine mechanische dezentrale Lüftung verbaut, da durch nachträgliches Isolieren der Fassade und der Fenster ein Ungleichgewicht im Luftaustausch entsteht. Kältebrücken, z. B. an Fensterrahmen und Außenwänden, können zu Schimmelbildung führen. Bestimmt haben Sie das auch schon erlebt: Im Winter bildet sich an den Scheiben Kondensat. Das ist ein klares Zeichen dafür, dass der Feuchtigkeitsgehalt im Raum zu hoch ist. Es entsteht Kondensat an Kältebrücken und die Luftfeuchtigkeit müsste dringend reguliert werden. Hier kann eine dezentrale Lüftungsanlage Abhilfe schaffen.

Lüftungskonzept nach DIN 1946-6

Die richtige Lüftung ist auch für den Gesetzgeber seit Längerem ein wichtiges Thema. Im Mai 2009 wurde die aktualisierte Lüftungsnorm DIN 1946-6 herausgegeben. Die Lüftungsnorm soll durch die Festlegung von Planungs- und Auslegungskriterien gewährleisten, dass Wohnräumen ein ausreichender Außenluftvolumenstrom zugeführt wird, da die Bewohner bei planmäßiger Belegung aus hygienischen und gesundheitlichen Gründen einen bestimmten Luftbedarf haben. Bei der heute mittlerweile üblichen energiesparenden Bauweise sind Gebäudehüllen so dicht, dass der Luftaustausch beim normalen Lüften nicht ausreichend ist.

Für Gebäude, die neu errichtet oder durch lüftungstechnisch relevante Änderungen modernisiert werden (Austausch von Fenster oder Dach bzw. Isolierung von 1/3 der Fenster oder mehr als 1/3 des Dachs), muss für jede Nutzungseinheit ein Lüftungskonzept erstellt werden. Grundlegend wird beim Lüftungskonzept davon ausgegangen, dass für den Feuchteschutz ein bestimmter Luftwechsel notwendig ist. Es wird also geprüft, ob der Luftvolumenstrom, der über undichte Stellen in der Gebäudehülle strömt, ausreicht, um diesen Feuchteschutz zu gewährleisten. Ist der Luftstrom über die undichten Stellen in dieser Hinsicht zu klein, sind lüftungstechnische Maßnahmen notwendig.

Wenn durch Isolierungen Energie gespart werden soll, ist man gut beraten, über eine zusätzliche mechanische Lüftung nachzudenken, auch falls die Lüftungsnorm dies nicht direkt erfordert. Die Wahl des Systems bleibt dabei vollständig offen.

Hinweis: Der Handwerker hat keine Verpflichtung, ein Lüftungskonzept zu erstellen, er ist nur verpflichtet aufzuklären und auf die Norm hinzuweisen.

Weitere Artikel

Klimaregulierung in Gesundheitszentren

Außenfassade

Klimaregulierung in Gesundheitszentren

Frische Luft besonders leise: Druckneutrale dezentrale Lüftungsanlage mit erleichterter Bedienung durch Smartphone-Steuerung trägt zur Erfüllung der Schallschutznorm DIN 4109 bei

Zahnarztpraxis in Oldenburger Neubau mit 20 dezentralen Geräten ausgestattet

Neubauten müssen heutzutage nahezu luftdicht sein, um den Energieverlust möglichst gering zu halten. Gleichzeitig ist in gewerblich genutzten Gebäuden nach ArbStättV eine „ausreichend gesundheitlich zuträgliche Atemluft“ notwendig. Auch könnte die Bausubstanz des Gebäudes aufgrund nicht abgeführter Feuchtelasten bei nichtsachgemäßer Lüftung Schaden nehmen und das Risiko von Schimmelbildung steigen. Speziell in Arztpraxen, in denen sich für gewöhnlich viele Patienten aufhalten, ist ein regelmäßiger Luftwechsel deshalb sehr wichtig. Erschwerend kommt hinzu, dass aufgrund des Schutzes der Privatsphäre hier die DIN 4109 einzuhalten ist: Auch Innentüren und -wände müssen demnach schalldicht sein, um die Privatsphäre des Patienten zu schützen. Beim Neubau eines Gebäudes in Oldenburg, das unter anderem die Zahnarztpraxis von Alexander Matz beherbergt, war es deshalb wichtig, dass das Lüftungssystem diese Kriterien erfüllt und sich bequem vom Praxisteam bedienen lässt. Fündig wurden die Bauherren bei der Blauberg Ventilatoren GmbH: Das dezentrale Lüftungsgerät VENTO Expert DUO A30-1 W arbeitet druckneutral, sodass die geforderte Schallschutznorm eingehalten werden kann. Zudem lässt es sich anwenderfreundlich per Smartphone über das praxiseigene WLAN steuern – bei Bedarf ist somit jeder Raum einzeln kontrollierbar.

Seit wenigen Monaten empfängt der Zahnarzt Alexander Matz seine Patienten in einem hellen Neubau im niedersächsischen Oldenburg. Damit sich sowohl das Personal als auch die Patienten während ihres Aufenthaltes in der Praxis wohlfühlen, sollte ein System für fortwährend frische Luft in den Behandlungsräumen und im Wartezimmer sorgen. Zudem war die Erfüllung der DIN 1946 mit einer nutzerunabhängigen Lüftungsanlage und eine einfache Bedienung durch das Praxispersonal eine Grundvoraussetzung. „Da sehr enge Platzverhältnisse in der Praxis herrschen, war es jedoch nicht möglich, eine zentrale Anlage zu installieren“, erklärt Bernd Glöe, Installateur bei der ausführenden Sanitär- und Heizungsfirma Koop Haustechnik GmbH & Co. KG aus Löningen. „Außerdem schreibt die DIN 4109 für Arztpraxen vor, dass ein hoher Schallschutz eingehalten werden muss. Das bedeutet, dass ein Luftwechsel über Türunterschnitte möglichst vermieden werden sollte.“ Um all diese Anforderungen zu erfüllen, war deshalb ein spezielles Lüftungssystem notwendig.

Druckneutrales Lüftungsgerät für die Erfüllung der Schallschutznorm

Die Verantwortlichen entschieden sich schließlich für eine Lösung der Blauberg Ventilatoren GmbH aus München: „Für Fälle, in denen für die Einhaltung der Schallschutznorm ein druckneutraler Betrieb benötigt wird, haben wir die Einzelraumlüftungsanlage VENTO Expert DUO A30-1 W entwickelt“, erläutert Martin von Dall’Armi, Geschäftsführer der Blauberg Ventilatoren GmbH. Der VENTO Expert DUO A30-1 W erzielt eine Förderleistung von bis zu 30 m3/h und einen Wärmerückgewinnungsgrad von bis zu 85 Prozent, wodurch nur sehr wenig Heizenergie verloren geht. Zudem verfügt er über einen integrierten Feuchtesensor, sodass sich die Lüftungsanlagen dem lokalen Lüftungsbedarf automatisch anpassen, wie dies bei einer erhöhten Raumfeuchtigkeit der Fall ist.“

„Der Vorteil dieser Geräte besteht darin, dass sie druckneutral lüften und so keine Türunterschnitte zur Herstellung des Lüftungsverbundes notwendig sind. Auf diese Weise kann die Schallschutznorm ohne zusätzlichen Aufwand eingehalten werden“, so von Dall’Armi weiter. Außerdem garantieren sie einen besonders leisen Betrieb. Dadurch gewährleistet das Gerät zum einen, dass sich die Patienten in einer ruhigen und entspannten Umgebung befinden und nicht durch Geräusche aus anderen Räumen gestört werden. Zum anderen sorgt die Einhaltung der Norm dafür, dass sich Arzt und Patient in einer vertraulichen Atmosphäre im Behandlungszimmer unterhalten können und keine Gefahr besteht, dass die Gespräche von anderen Personen mitgehört werden.

Einfache Installation, Bedienung und Wartung

„Neben der Einhaltung der Schallschutznorm war uns auch ein dezentes und gleichzeitig elegantes Design wichtig“, erklärt Alexander Matz, Inhaber der gleichnamigen Zahnarztpraxis. „Die Lüftungsanlagen fügen sich unauffällig in die einzelnen Räume ein.“ Zu diesem Zweck wurde auch auf externe Bedienfelder verzichtet. Damit sich die Anlage trotzdem bequem regeln lässt, wurden die praxisinternen WLAN-Netze und die damit verbundenen Smartphones mit der VENTO APP ausgerüstet.

Dies kam auch dem Installateur zugute. „Da keine externen Bedienfelder notwendig waren, konnte die Verdrahtung relativ einfach bewerkstelligt werden“, äußert sich Glöe zu den Einbaumaßnahmen, die auch die Elektroinstallation umfassten. „So mussten wir nicht auf zusätzliche Schalter oder Taster achten. Auf diese Weise gestaltet sich die Inbetriebnahme und Wartung sehr einfach.“

Einrichtung der App-Steuerung durch enge Zusammenarbeit mit IT-Verantwortlichen

Die Firma Koop Haustechnik war im Mai 2016 über einen Handelspartner von Blauberg Ventilatoren GmbH damit beauftragt worden, nach ausführlicher Beratung das Lüftungssystem in der Zahnarztpraxis mittels Kernlochbohrung zu installieren. Die Ausführung erfolgte von Juli 2016 bis November 2017. Eingebaut wurden insgesamt 20 Geräte in zehn Räumen – darunter sechs Behandlungszimmer, zwei Büros, ein Aufenthaltsraum und ein Wartezimmer.

Nach Abschluss der Installation übernahm der Außendienst von Blauberg Ventilatoren die technischen Arbeiten. „Da es in der Zahnarztpraxis mehrere WLAN-Netzwerke gibt, stimmten wir die Einrichtung der einzelnen Gruppen, in die die Geräte eingeteilt wurden, eng mit dem IT-Verantwortlichen der Zahnarztpraxis ab“, berichtet von Dall’Armi. „Für jeden Raum wurde eine Gruppe gebildet und entsprechend benannt, sodass sich die Lüftung in jedem Zimmer individuell und raumspezifisch regulieren lässt.“ Schließlich führte der Außendienst des Herstellers eine Schulung des Praxisteams über die Steuerung durch und beantwortete etwaige Fragen.

After-Sales-Betreuung direkt durch den Hersteller

„Vor allem im Sommer lohnt es sich, nachts auf Querlüftung umzustellen, um die kühle Luft auszunutzen“, erklärt von Dall’Armi. „Die so vorgekühlten Räume kommen tagsüber meist ohne zusätzliche Klimaanlage aus. Dadurch lässt sich auch im Sommer Energie einsparen.“

Blauberg Ventilatoren gibt auch nach der Inbetriebnahme Tipps zum effizienten Lüften und schickt bei Bedarf das Außendienstteam in die Praxis, etwa um Nachjustierungen durchzuführen. „Die Zusammenarbeit mit dem Hersteller hat von Anfang an sehr gut funktioniert – von der Installation durch die Firma Koop Haustechnik bis hin zu Schulungen und Terminen nach der Inbetriebnahme“, zeigt sich Matz zufrieden.

Galerie
Weitere Erfahrungsberichte

Mythen der Wohnraumlüftung

Mythen der Wohnraumlüftung

Kontrollierte Wohnraumlüftung ist ein wichtiges Thema, das Bauherren, Planer, Architekten, Hausbesitzer und Bewohner beschäftigt. Leider kommt es immer wieder vor, dass Falschinformationen und Mythen verunsichern. Einige Gerüchte, Irrtümer und Halbwahrheiten wollen wir aus der Welt schaffen:

Mythos 1 – Fenster dürfen nicht geöffnet werden

Fenster dürfen natürlich auch beim Betrieb einer mechanischen Wohnraumlüftung weiterhin nach Wunsch geöffnet werden – nur notwendig ist es nicht mehr. Gerade an den heißen Tagen im Jahr macht es aber zum Beispiel durchaus Sinn, frühmorgens durchzulüften, um die kühle Außenluft zu nutzen und die Räume zu temperieren, auch wenn eine mechanische Lüftung schon für Frischluft sorgt. Denn: eine Lüftungsanlage ist KEINE Klimaanlage. Ihr Zweck ist es, frische, gefilterte Luft in die Wohnräume zu transportieren.

Sobald man das Bedürfnis hat, das Fenster zu öffnen, sollte man das auch tun. Mit einer Lüftungsanlage hat man dazu aber oft gar keinen Anlass.

Zusammenfassend: Man kann das Fenster öffnen, muss aber nicht.

Mythos 2 – Die Luft in den Wohnräumen wird zu trocken

Dieser „Mythos“ ist zum Teil sogar richtig. Da Lüftungsanlagen neben der Frischluftversorgung auch dafür konzipiert sind, hygienischen Feuchteschutz zu gewährleisten und Schäden durch Schimmel vorzubeugen, wird der Raumluft Feuchtigkeit entzogen und die Raumluft kann als zu trocken wahrgenommen werden.

Demgegenüber steht das physikalische Phänomen, dass kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann als warme Luft. Daher ist kalte Luft tendenziell immer trockener als warme Luft. Vor allem im Winter stellt man daher fest, dass die Raumluft nach ausreichender Lüftung trockener ist als im Sommer. Dabei spielt es praktisch keine Rolle, ob die Lüftung über ein offenes Fenster oder über eine mechanische Lüftung erfolgt. D. h. das Phänomen der zu trockenen Luft gibt es nicht unbedingt nur bei der mechanischen Lüftung.

Aber: Bei einer mechanischen Lüftung können zusätzlich Sensoren für Feuchte und Luftqualität installiert werden. Diese können dann so eingestellt werden, dass sie die Luftmenge nutzerabhängig richtig steuern. Und für Personen, die gegenüber trockener Luft sehr empfindlich sind, sind Lüftungsgeräte mit einer Feuchterückgewinnung zu empfehlen, die aus der Abluft neben Wärme auch etwas Feuchtigkeit zurückgewinnen. Dadurch trocknet die Raumluft im Endeffekt weniger aus. Bei einer nichtmechanischen Lüftung gibt es die Möglichkeit der Feuchterückgewinnung natürlich nicht.

Mythos 3 – Staub wird aufgewirbelt und es zieht

Der Luftstrom, der durch eine Lüftungsanlage verursacht wird, ist so gering, dass er vom Bewohner nicht wahrgenommen wird, nur unmittelbar am Ventil. Im Gegensatz zur herkömmlichen Fensterlüftung, bei der ein starker Luftstrom und somit Zug entsteht. Es wird also mit einer Lüftungsanlage deutlich weniger Hausstaub aufgewirbelt. Zusätzlich arbeiten die Lüftungsanlagen mit Filtern, Grob- und Feinfiltern, die die Luft, die eingeführt wird, säubern. Durch Wärmerückgewinnung wird die Außenluft an die bestehende Raumluft temperaturmäßig angeglichen, somit werden Zugerscheinungen vermieden.

Mythos 4 – Lüftungsanlagen sind Stromfresser

Die Angst, dass Wohnraumlüftungen die Stromrechnung in die Höhe treiben, ist bei näherem Hinsehen unbegründet. Wohnraumlüftungsanlagen sind auf maximale Effizienz ausgerichtet und arbeiten mit Wärmerückgewinnung. Die Wärme der Abluft wird zur Vorerwärmung der Frischluft genutzt. Damit ist es möglich, minus 10 Grad Celsius kalte Außenluft auf rund 17 Grad Celsius zu erwärmen, wenn sie in die 20 Grad Celsius warmen Innenräume gelangt – ganz ohne zusätzliche Energiezufuhr. Damit übersteigt die gewonnene Energie den sehr geringen Strombedarf des Ventilators. Im Gegensatz dazu gelangt bei herkömmlicher Fensterlüftung die warme Raumluft ungenutzt ins Freie. Zusätzlich dringt kalte Luft ein, die sich erst langsam und energieintensiv aufwärmt. Die Energiebilanz ist daher bei Wohnraumlüftungsanlagen besser als bei der Fensterlüftung. Dies wird auch von der EU mit der Eco-Design-Richtlinie gefordert. Seit 1.1.2018 darf keine Lüftungsanlage verkauft werden, die in der Energie-Gesamtbilanz weniger als 20 kWh/m²a zurückgewinnt, d.h. Lüftungsanlagen dürfen in Summe keine Energie verbrauchen.

Die Vorstellung, dass Lüftungsanlagen Stromfresser sind, rührt wohl noch aus vergangenen Zeiten her, als Lüftungsanlagen noch mit Wechselstrom betrieben wurden und Luftschalldämpfer oder lange Rohrnetze den Stromverbrauch tatsächlich in die Höhe getrieben haben. Heutzutage werden in Lüftungsanlagen meist sehr effiziente Gleichstrommotoren genutzt, was einen insgesamt sehr niedrigen Energieverbrauch ergibt.

Mythos 5 – Lüftungsanlagen verschmutzen schnell und sind unhygienisch

Das trifft tatsächlich nicht zu. Es stimmt zwar, dass Lüftungsanlagen in regelmäßigen Abständen gewartet und kontrolliert werden müssen, die Anlagen selbst verschmutzen im Regelfall aber nicht, denn vorgeschaltete Filter schützen effektiv vor Verschmutzungen. Die Filtermatten können im Normalfall durch den Betreiber sehr leicht selbst gewechselt oder gereinigt werden, im Notfall kann unter Umständen ein Installateur zur Unterstützung vorbeikommen. Insbesondere bei dezentralen Geräten sind Einzelteile aber sehr leicht zugänglich und einfach zu handhaben und alle 3 Monate mit geringem Zeitaufwand zu warten.

Mythos 6 – Die nachträgliche Installation einer Lüftungsanlage ist teuer und kompliziert

Bei zentralen Lüftungsanlagen trifft das zum Teil tatsächlich zu. Hier müssen Rohre für das Leitungssysteme verlegt werden, was bei einem Neubau ungleich leichter zu bewerkstelligen ist. Bei dezentralen Einzelraumlüftungen ist der Aufwand für eine nachträgliche Installation allerdings sehr überschaubar. Erforderlich sind nur eine Außenwand für die Kernlochbohrung(en), wo die Anlage montiert werden kann und ein Stromanschluss sowie bisweilen ein Datenkabel. Luftzufuhr und Abtransport der Abluft finden direkt am Einbauort statt, weitere Lüftungsrohre sind also nicht nötig und brauchen daher auch nicht verlegt werden.

Weitere Artikel

Richtig Lüften – Was ist zu beachten?

Richtig Lüften – Was ist zu beachten?

Lüften erfüllt vorwiegend drei Zwecke:

  • Frischluftversorgung bzw. Luftqualität verbessern
  • Luftfeuchtigkeit abführen
  • Temperaturregulierung

Menschen nehmen die Luftqualität und Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen nur eingeschränkt wahr. Manchmal kommt man erst dann auf den Gedanken, dass es Zeit zum Lüften ist, wenn die Luft schon richtig stickig geworden ist oder unangenehme Gerüche in der Luft liegen. Bei der Temperaturregulierung ist es offensichtlicher. Wird es zu heiß, sind die Fenster schnell geöffnet.

Gerade die Frischluftversorgung, die für eine gesunde Lebensführung sehr wichtig ist, und das Abführen von Luftfeuchtigkeit, welche Schimmelpilzen, Hausstaubmilben usw. ansonsten den Weg ebnet, sind für den Menschen nicht zuverlässig einzuschätzen und entsprechend zu regulieren. Auch bei der Raumtemperatur ist es nicht ganz einfach, die optimale Balance zu finden, denn kostbare Heizenergie ist schnell verschwendet, wenn man die Fenster zu lange offen lässt und die ganze Wärme nach draußen verschwindet. Optimales Lüften gehört für den Menschen nicht zu den leichten Übungen, vor allem wenn er dabei auf mechanische und automatisierte Unterstützung verzichtet. Gerade in den Wintermonaten steht man vor der Herausforderung, möglichst viel frische Luft zu bekommen, ohne zu viel Wärme zu verlieren.

Wie man optimal lüftet

Eine allgemeine Regelung besagt, dass viermal täglich gelüftet werden soll: In den Monaten Januar, Februar und Dezember viermal 5 Minuten, im März und November viermal 10 Minuten, im April und September das Ganze für 15 Minuten, im Mai und Oktober für 20 Minuten und im Juni, Juli und August viermal täglich 30 Minuten.

Die Unterschiede in den klimatischen Bedingungen zwischen innen und außen sind im Winter im Gegensatz zum Sommer sehr stark, sodass in den jeweiligen Jahreszeiten das optimale Lüften ganz anders aussieht. Der natürliche Auftrieb warmer Luft ist der eigentliche Motor bei der Fensterlüftung. Je größer der Temperaturunterschied zwischen den Räumen im Innern des Hauses und der Außenluft, desto stärker steigt die warme Zimmerluft beim Öffnen der Fenster nach draußen und oben, während die kalte Luft unten vorbei ins Zimmer zieht. So kommt es, dass die nötige Lüftungszeit für einen kompletten Luftaustausch im Winter sehr viel kürzer ist als im Sommer.

Richtiges Lüften im Winter

Auch im Winter, wenn es draußen kalt ist, möchte man drinnen ein angenehmes Raumklima haben. Damit die Wände nicht auskühlen, muss man für gewöhnlich auch tagsüber, wenn man nicht im Haus ist, die Heizung etwas anlassen. Die Lüftung muss ebenfalls den Temperaturverhältnissen angepasst stattfinden. Im Winter kann man nur relativ kurz lüften, damit nicht die ganze Heizwärme verloren geht. Dennoch muss ein angemessener Luftaustausch für die Frischluftversorgung und den Abtransport von Feuchtigkeit gewährleistet sein. Am effektivsten geht das so:

Etwa viermal täglich 5 Minuten stoßlüften, am besten einmal in der Früh nach dem Aufstehen, einmal abends bevor man ins Bett geht und zweimal dazwischen:

  • Heizung abstellen,
  • Fenster ganz öffnen, nicht nur kippen,
  • für gute Luftzirkulation idealerweise gegenüberliegende Fenster gleichzeitig öffnen,
  • etwa 5 Minuten lüften, dann die Fenster wieder schließen,
  • Heizung wieder anstellen.
Richtiges Lüften im Sommer

Was viele nicht wissen: auch im Sommer ist richtiges Lüften wichtig, denn auch hier können bei falschem Lüften sowohl gesundheitliche Schäden als auch Bauschäden durch Schimmelpilze und ungünstige Luftqualität im Allgemeinen entstehen.

Im Sommer ist ebenfalls das Stoßlüften die wirksamste Variante für effektiven Luftaustausch. Am besten viermal täglich bis zu 30 Minuten. Allerdings kann es im Sommer draußen unangenehm heiß oder schwül sein, sodass die Luft von draußen das angenehme Raumklima drinnen stört. Das ist natürlich nicht gewollt. In diesem Fall verzichtet man vielleicht besser auf die viermalige Lüftung und verlegt sich vorwiegend auf den frühen Morgen und den späten Abend, wenn die Temperaturen draußen noch relativ kühl, und die Luft noch relativ trocken ist. Zu den gewählten Zeitpunkten würde man also:

  • (gegenüberliegende) Fenster ganz öffnen,
  • bis zu 30 Minuten durchlüften,
  • Fenster wieder schließen.

Über den Tag lüftet man vor allem, wenn die Luftfeuchtigkeit in den Räumen besonders hoch ist, etwa durch Kochen, Baden oder Duschen. Im Schlafzimmer kann man die Fenster grundsätzlich über die ganze Nacht offenlassen, vorausgesetzt es gibt keine dringenden Gründe, sie geschlossen zu halten, wie etwa lästige Insekten.

Richtiges Lüften mit Lüftungsanlagen

Vorgaben wie eben beschrieben einzuhalten, ist natürlich nicht immer ganz einfach. Zum einen sind nur die wenigsten den ganzen Tag zu Hause, des Weiteren möchte man sich auch nicht dauernd damit beschäftigen, die Fenster auf- und zuzumachen. Ein automatisiertes Lüftungssystem unterstützt Sie dabei, nahezu ohne Fensterlüftung ein ideales Raumklima zu erreichen. Hierbei kann zusätzlich über Feuchtesensoren die Feuchtigkeit in den Räumen reguliert werden. Besonders praktisch ist dies, wenn man über längere Zeit nicht zuhause ist, z. B. im Urlaub oder auf Geschäftsreisen. Mit einem Lüftungssystem können Sie sicher sein, dass in Ihrer Abwesenheit die Luft getauscht wird und keine zu hohe Feuchtigkeit entsteht.

Wenn wir nicht von Wohnräumen reden, sondern über richtiges Lüften von Schulen und Büros, stellt sich schnell heraus, dass hier noch einmal ganz andere Herausforderungen warten. Stark schwankende Nutzungen mit langen Zeiträumen, in denen sich niemand im Raum befindet und Zeiten mit Vollauslastung des Raumes über einige Stunden. Lüftungsanlagen können hier das richtige Maß schaffen – Minimallüftung in ungenutzten Phasen und höhere Lüftungsintensität bei Hochbetrieb. Lesen Sie dazu mehr unter https://www.einzelraumlueftung.de/allgemein/gesunde-luft-bei-hochbetrieb/

Weitere Artikel

Schimmelpilze – Was kann man tun?

Schimmelpilze – Was kann man tun?

Schimmelpilze sind Teil unserer natürlichen Umwelt und kommen praktisch überall vor. In der Luft, in Böden, in Wohnräumen, allerdings in so geringen Mengen, dass sie nicht sichtbar sind und keine Gefahr von ihnen aus geht. Sie können über lange Zeit, mitunter Jahre auch in trockener Umgebung überleben. Wachsen können sie allerdings nur in einer feuchten Umgebung. Wenn sie gute Lebensbedingungen vorfinden und sich vermehren, sind sie vor allem an den charakteristischen, vielfach verzweigten, sich kreisförmig ausbreitenden Pilzfäden zu erkennen. Grundsätzlich zersetzen Schimmelpilze organisches Material und spielen daher eine wichtige Rolle im Naturkreislauf.

Die meisten Schimmelpilze führen ein unauffälliges Dasein in Böden oder Wäldern, manche Arten sind sogar für den Menschen nutzbar, beispielsweise bei der Herstellung von Schimmelkäse. Andere wiederum sind für den Menschen gefährlich und verantwortlich für meldepflichtige Pilzkrankheiten oder Schimmelpilzgifte in Lebensmitteln. Verschiedene Schimmelpilzarten befallen auch die Bausubstanz von Gebäuden, sorgen hier für unschöne Schimmelflecken und setzen Sporen frei, die beim Menschen zu allergischen Reaktionen führen. So werden manche Gebäude unbewohnbar, bis der Schimmel wieder beseitigt ist.

Wie kommt es zu Schimmel in Gebäuden?

Schimmelsporen verbreiten sich über die Luft, daher gibt es sie fast überall. In einer gewissen Konzentration findet man Sporen verschiedener Arten von Schimmel also in allen Häusern und Wohnungen. Ob der Schimmel aber wächst oder nicht, hängt vor allem von den Lebensbedingungen im jeweiligen Gebäude ab.

Zum Wachsen benötigt der Schimmelpilz kein Licht und keinen Sauerstoff, aber Feuchtigkeit und Nährstoffe, da reicht schon einfacher Hausstaub. Schimmel kann tief in Substanzen eindringen und auch das Mauerwerk befallen. Die Ursachen sind nicht nur falsches Lüften und falsches Heizen, oft spielen auch Mängel an der Bausubstanz eine wichtige Rolle. Die meisten Schimmelpilze wachsen bei 80 bis 85 % relativer Luftfeuchte. Unter Ausnahmebedingungen kann sich Schimmel aber auch bereits bei 65 % oder bis annähernd 100 % relativer Luftfeuchte entwickeln. Ideal für den Schimmelpilz ist feuchte Luft, die an kalten Wänden oder in der Nähe von Fenstern kondensiert. Dabei genügt es nicht wenn die Feuchte, wie beim Duschen kurzweilig erreicht oder überschritten wird. Damit der Schimmel zu wachsen beginnt, muss über einen Zeitraum von mehreren Tagen immer wieder für mehrere Stunden der Schwellenwert überschritten werden.

Wenn die Konzentration eines Schimmelpilzes das übliche Vorkommen übersteigt, wird er für Bausubstanz und Gesundheit gefährlich. Wenn Schimmelpilze zu wachsen beginnen, bilden sich durch die gefärbten Sporen braune oder schwarze Flecken an den Wänden oder Decken. Mitunter sind sie auch nicht sichtbar, wenn sie sich beispielsweise hinter Schränken oder auf der Rückseite von anderen Möbeln ausbreiten. Eventuell riecht man einen muffigen, modrigen Geruch.

Schimmel beseitigen

Wenn Schimmel in der Wohnung sichtbar wird, ist eine Oberflächenreinigung oft nicht mehr ausreichend und es muss teuer saniert werden. Vor allem wenn größere Flächen befallen sind, sollte man lieber gleich eine kompetente Firma mit einer fachmännischen Schimmelbeseitigung beauftragen. (Die Beseitigung sollte man sich von der Firma bescheinigen lassen, denn bei einem etwaigen späteren Verkauf des Gebäudes kann so ein Nachweis durchaus wichtig werden.)

Bei kleinen befallenen Stellen, wie Fugen oder Silikondichtungen im Bad oder an Maueröffnungen etc. kann man auch selbst einen Versuch starten. Im Handel gibt es verschiedene Anti-Schimmel-Mittel, die meisten mit dem Wirkstoff Benzalkoniumchlorid. Das ist ein starkes Desinfektionsmittel, das die Zellwände der Pilze zerstört. Allerdings kann es auch allergische Reaktionen hervorrufen und die Haut reizen, daher sollte man sich bei solchen Aktionen ausreichend mit Schutzkleidung, Handschuhen, Mundschutz, Schutzbrille usw. schützen – natürlich auch vor dem Schimmelpilz und dessen giftigen Ausdünstungen. Die Sporen des Schimmelpilzes dürfen vor allem nicht eingeatmet werden oder in die Augen gelangen.

Schimmel vermeiden

Besser als den Schimmel mühsam oder teuer zu beseitigen ist selbstverständlich, ihn im Vorhinein zu verhindern. Um Schimmel zu vermeiden, kann man ein paar grundlegende Dinge beachten.

  • Ausreichend heizen. Denn Schimmel liebt es feucht und kalt. Die Temperatur in den Wohnräumen sollte daher nicht unter 16 Grad Celsius fallen. Warme Luft nimmt zudem mehr Feuchtigkeit auf als kalte Luft und entzieht sie dem Schimmel.
  • Kältere Räume sollte man direkt und nicht indirekt heizen, denn in kälteren Räumen haben auch die Wände eine niedrigere Temperatur. Wenn nur indirekt über die Zufuhr von warmer Luft geheizt wird, bleiben die Wände kalt.
  • Möbel sollten nicht direkt an den Wänden platziert werden, vor allem nicht auf der Innenseite kühler Außenwände. Ideal ist ein Abstand von 5 bis 10 cm. So verhindert man unbelüftete Stellen, wo sich Feuchtigkeit sammeln kann.

Und der wichtigste Punkt: Sorgen Sie für richtigen Luftaustausch. Entweder mehrmals täglich Stoßlüften oder setzten Sie auf ein dezentrales, intelligentes Lüftungssystem, um überschüssige Feuchtigkeit aus den Räumen zu entfernen.

Weitere Artikel